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Ungekürzte Fassung des im Februar 2019 im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlten Gesprächs zwischen Doris Wagner, die selbst betroffen war, und dem Wiener Kardinal Schönborn über Wurzeln des sexuellen und spirituellen Missbrauchs und notwendige Neuorientierungen in der katholischen Kirche.

Doris Wagner ist durch Bücher und Pressebeiträge zu einer relevanten Stimme in der Diskussion über sexuellen und geistlichen Missbrauch in der katholischen Kirche geworden. Große Aufmerksamkeit fand auch ihr Gespräch mit dem Wiener Kardinal Schönborn, das im Februar 2019 teilweise im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und hier in Gänze vorliegt. Die Gesprächspartner finden rasch ungezwungenen Kontakt zueinander, geben sich mit ihren Lebens- und Glaubenserfahrungen zu erkennen, ehe sie die "Wurzeln des Missbrauchs in der Kirche" (Machtstrukturen, Rolle der Frau, Priesterbild, Sexualmoral) reflektieren und schließlich fragen, was sich "rechtlich, institutionell und strukturell" ändern muss. Neben großen Übereinstimmungen gibt es auch unterschiedliche Sichtweisen, die nebeneinander stehen bleiben oder fair beantwortet werden. - Das Bedeutsame dieses Dialogs liegt in der persönlichen, nachdenklichen Haltung und in der empathischen Aufgeschlossenheit eines hochrangigen Verantwortungsträgers der Kirche, der sich den Fragen ungeschützt stellt.