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Eine umfassende Biografie des berühmten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch (1875 - 1951), die ihren Analysen neue Quellen zugrundelegt.

Ferdinand Sauerbruch (1875-1951) gehört zu den berühmtesten Chirurgen seiner Zeit. Zu den legendären Operationsmethoden, die ihm zu Weltruhm verhalfen, gehören z.B. das Druckdifferenzverfahren und der "Sauerbrucharm". Der Heldenmythos, der ihm anhaftete, geriet immer mehr durch die kritische Frage ins Wanken, wie nah Sauerbruch dem nationalsozialistischen Regime stand, unter dem er seine Karriere fortführen konnte. Der Autor, bekannt durch Titel wie "Die Spionin der Charité" (ID-A 12/19), legt hier eine umfassende Biografie vor, in der Quellen wie das Tagebuch von Sauerbuchs Assistenten Adolphe Jung, Interviews mit Zeitzeugen aus dem unmittelbaren Umfeld sowie z.B. auch die Biografie des jüdischen Chirurgen und Sauerbruch-Assistenten Rudolf Nissen herangezogen werden. Hardinghaus leitet u.a. aus den Quellen ab, dass Sauerbruch den Nationalsozialisten offenbar keineswegs zugeneigt war, einen Widerstandskreis unterstützte und zahlreichen Juden und anderen Verfolgten geholfen hat. Ein wichtiger Beitrag zu einer differenzierenden Bewertung der Haltung und Individualschuld des berühmten Mediziners. (2)