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Das Netzwerk, dass hinter dem Projekt Nord Stream steht, wird in diesem Buch offen gelegt. Wer verdient daran, wer hat also die größten Interessen, dass die Gasleitung gebaut wird. Der Autor nennt Namen, Verbindungen und Methoden der Akteure und enthüllt, wie diese ihre Lobbyarbeit betreiben.

Wenn man den Klappentext liest, will man das Buch eigentlich schon weglegen. Es kann sich nur um eine Kampfschrift handeln. Der Eindruck setzt sich bei der Lektüre des Inhaltsverzeichnisses fort. Der Text ist bemüht reißerisch formuliert, was aber nicht durchgehalten wird. Ebenfalls nicht durchgehalten wird eine stringente Argumentation. Bei der exzellenten Faktenkenntnis hätte der Autor das Für und Wider im Fall Nord Stream ausgiebig diskutieren können. Ein Vorhaben dieser Größe bedarf entsprechender Lobbyarbeit, die an die Grenzen des Rechtsstaats stößt. Noch dazu, wenn es um die Interessen vieler Staaten geht. Der Autor nennt die Akteure des Netzwerks, wen sie beeinflussen mussten, immerhin bis zur Ebene von Staatschefs. Es steht schon nach wenigen Seiten fest, wer die Bösewichte sind: Neben Putin vor allem Gerhard Schröder und andere Sozialdemokraten verschiedener Länder. Zwei Personenverzeichnisse, eins mit den Personen, die bei Gazprom und der russischen Regierung wirken und aus dem KGB kommen, erschließen den Band. Ellenlange Abschweifungen und Faktenfehler sind der Lektüre nicht förderlich. (3)