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Die 15-jährige Leonora radikalisiert sich heimlich und lässt sich als Braut für den dschihadistischen Terrorstaat anwerben, wo sie 4 Jahre zubringt, währenddessen ihr verzweifelter Vater alles unternimmt, um ihre Beweggründe zu verstehen und ihr trotzdem zur Flucht zu verhelfen.

Der Fall der 15-Jährigen sorgt bundesweit für Aufsehen: der sozial engagierte, aus einem intakten Umfeld stammende Teenager lässt sich als Braut (vgl. z.B.: "Frauen für den Dschihad", ID-G 40/15; C. Rinke: "Die Braut", ID-A 4/18) für einen deutschen, besonders strengen Konvertiten in Syrien anwerben. Radikalisierung und sämtliche Vorbereitungen bleiben selbst engsten Familienangehörigen, Freunden und der Schule verborgen. Das Doppelleben organisiert sie mit Schläue, andererseits zeugen ihre Äußerungen zum IS von einer unfassbaren Naivität. Als 3. von zeitweilig 4 Ehefrauen lebt sie mit mehreren Kindern und einer jesidischen Sklavin in einer Großfamilie und bringt selbst 2 Kinder zur Welt. Die Ernüchterung folgt schnell, die Ausreise verzögert sich indes. Die Reportage der beiden Autoren, versierten Nahost-Journalisten der ARD, wird ergänzt durch Passagen des Vaters Maik M. als Co-Autoren und zahlreiche Chats, Audio-Nachrichten und analoge Tagebucheinträge von Leonora. - Die Reportagetexte bleiben betont neutral und sparen nicht mit Hintergrundinformation. Ein notwendiges, erschütterndes Buch. (1 S)