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Zweigstelle: Zentralbibliothek	Standorte: D 343.6 Bremm	Interessenkreis:	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Der Militärhistoriker K.-J. Bremm stellt Aufbau, Entwicklung und Einsatz der Waffen-SS dar, wobei es ihm vor allem darum geht, ihre militärische Schlagkraft kritisch zu bewerten und die fragwürdige Vergangenheitsbewältigung vieler ehemaliger Waffen-SS-Angehöriger in der jungen BRD zu beleuchten.

Nachdem er sich in vorherigen Büchern mit großen Kriegen beschäftigt hat (zuletzt über den Siebenjährigen Krieg, ID-B 48/17), nimmt der routinierte Sachbuchautor K.-J. Bremm nun eine besondere militärische Kampftruppe in den Blick. Im Ton historischen Erzählens, aber immer quellengestützt seriös, zeichnet der Verfasser die Entstehung der Waffen-SS nach und schildert detailliert (ca. 2/3 des Buches umfassend) ihre Kampfeinsätze im II. WK. Dabei kommen sowohl die zahlreichen Kriegsverbrechen, als auch das ambivalente Verhältnis zur Führungsebene der Wehrmacht zur Sprache. - Man kann nicht sagen, dass das Buch aus der Menge an Publikationen über das Dritte Reich herausragt, die in jüngerer Zeit erschienen sind; Bremms Behandlung eines Teilaspekts der NS-Geschichte ist aber sachlich solide geschrieben und gut lesbar. Problematisch erscheint der Umschlagtext, in dem unnötig pathetisch von einem "düsteren Mythos" und von der "Entzauberung des Mythos der Waffen-SS" die Rede ist; diese Wortwahl ist im Hinblick auf eine intensiv an Kriegs- und Menschlichkeitsverbrechen beteiligte Kampftruppe unpassend. (2-3)