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Die Autorin, die 2015 Opfer sexueller Gewalt wurde, beschreibt den schmerzvollen Prozess, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen, erzählt von ihren Wunden und Ängsten, den Verlust von Sicherheit und Selbstbewusstsein. Der Täter kam mit einem dreimonatigen Gefängnisaufenthalt glimpflich davon.

Im Januar 2015 wurde die damals 22-jährige Chanel Miller Opfer sexueller Gewalt auf einer Party an der kalifornischen Stanford University. Der Täter wurde in einem Aufsehen erregenden Prozess schuldig gesprochen und erhielt eine Haftstrafe von nur sechs Monaten, von denen er drei absitzen musste. Das Statement, mit dem sie sich unter dem Pseudonym Emily Doe vor Gericht direkt an den Täter wandte, wurde viral verbreitet und millionenfach gelesen. Mit ihrem Buch tritt sie erstmals unter ihrem richtigen Namen an die Öffentlichkeit und erzählt, was sie seit jener Nacht durchlebte, von den medizinischen Untersuchungen, den Ermittlungen, der Gerichtsverhandlung; wie sie immer wieder verletzt, missachtet und nicht ernst genommen, ihr eine Mitschuld unterstellt wurde. Kritisch setzt sie sich damit auseinander, wie Polizei und Justiz mit dem Thema umgehen, wie in der Gesellschaft auf Opfer sexueller Gewalt reagiert wird. - Miller hat ein aufrüttelndes, wichtiges Buch geschrieben, in dem sie ausdrucksstark beschreibt, wie sie wieder in ihr Leben, in ihren Körper, zurückfindet.