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Zweigstelle: Zentralbibliothek	Standorte: D 343.8 Orbac	Interessenkreis:	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Die Vertreibung einer kinderreichen Lehrerfamilie aus den ehemals deutschen Ostgebieten, gleichzeitig ein beeindruckendes Zeitdokument über den Einmarsch der sowjetischen Soldaten in Pommern im März 1945 und die folgenden Monate bis zur Ankunft in Westdeutschland.

Viele der von Flucht und Vertreibung betroffenen Kriegskinder sind alt geworden, ohne eine emotionale Aufarbeitung ihrer traumatisierenden Erlebnisse erfahren zu haben (vgl. Gabi Köpp: BA 11/10; Hilke Lorenz: BA 12/09; Liesabeth Otto: BA 6/10 u.a.) Der schwedische Journalist und Politiker spürt den namenlosen Ängsten seiner deutschen Mutter nach, die als 17-Jährige und Älteste einer kinderreichen Lehrerfamilie im März 1945 den Einmarsch der sowjetischen Soldaten erlebt und erlitten hat. Sehr einfühlsam gelingt es ihm, ihr Schweigen langsam aufzulösen und bedrückende Einzelheiten, vor allem bisher aus Scham verschwiegene unzählige Vergewaltigungen, zur Sprache zu bringen. Dabei wird auch das Umherziehen der Familie von Dorf zu Dorf auf der Suche nach relativ unzerstörten Behausungen, nach Lebensmitteln und nicht zuletzt nach dem Verbleib verschleppter Familienmitglieder real geschildert bis hin zu Begegnungen mit umgesiedelten Polen. Als Kindermädchen kommt die junge Frau später nach Schweden, kann aber erst am Lebensende in vielen Gesprächen die Belastungen verarbeiten. Beeindruckendes Zeitdokument. (2)