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Großbritannien stolpert in den Brexit und ist eher eine "nation divided" denn eine "nation united". Die politische Klasse ist zerstritten, teils konzeptlos, die Pro Europäer anscheinend kraftlos. Dabei ergibt sich eine Frage mit Brisanz: Wie soll sich das UK nach dem Brexit in der Welt präsentieren?

War es ein "Brexit aus Versehen", wie P.J.J. Welfens (ID-G 1-2/17) schrieb, oder doch ein eher rationales Manöver angesichts der zentripedalen Tendenzen in Europa, wofür J. Buchsteiner (ID-A 38/18) plädiert? Ähnlich dem vor 2 Jahren erschienenen "Brexitannia" von G. Rath (ID-A 50/16) und fernab eines augenzwinkernden Verstehen gestaltet die erfahrene Journalistin ("Die neuen Russen", ID-B 44/10) und aktuelle Londoner Korrespondentin (Cicero, Falter) ein gut lesbares und informatives, essayistisches Stimmungsbild und beschreibt verschiedene Politikfelder, die Positionen der großen Parteien, die trotz EU-Austritt zu meisternden Themen wie Einwanderung, Verhältnis der Regionen des United Kingdom, die zukünftige Rolle des Militärs, die Fragen von "splendid isolation" oder Mittelmacht mit Sitz im Weltsicherheitsrat oder "Empire 2.0" u.ä.m. Dass Großbritannien in keiner Weise auf den Brexit vorbereitet war und die "Gaukler und Blender" Farage und Johnson nichts vorzuweisen hatten außer dem Appell an eine seit Maastricht (1993) gepflegte EU-Antipathie, wird sehr deutlich. - Für aktuelle Bestände. (2)