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Die große Hungersnot von 1932/33 in der Ukraine forderte Millionen Menschenleben. Eine wichtige Frage im Zusammenhang mit dieser Katastrophe ist, inwieweit die sowjetische Partei- und Staatsführung, angeführt von Stalin, durch ihre Politik dazu beigetragen hat, die Krise zu verschärfen.

Die Autorin, Pulitzerpreisträgerin, gehört zur geistigen Elite der USA und ist mit einem ehemaligen Außenminister Polens verheiratet. Tiefschürfende Recherchen haben ihr eine Quellenbasis beschert, die eine der grausamsten Perioden in der ukrainischen Geschichte bis ins Detail beleuchtet. Die große Hungersnot von 1932/33 forderte Millionen Menschenleben. Eine wichtige Frage im Zusammenhang mit dieser Katastrophe ist, inwieweit die sowjetische Partei- und Staatsführung, angeführt von Stalin, durch ihre Politik der zwangsweisen Kollektivierung dazu beigetragen hat, die Krise zu verschärfen. In der Notzeit geschahen fürchterliche Dinge. Von Kannibalismus wurde berichtet, von nackten, verwahrlosten Kindern auf den Straßen. Das alles geschah im Namen einer "höheren", sozialistischen Idee. Applebaum dringt in die Denkstrukturen der Moskauer Parteiführer ebenso ein, wie in die der unteren Funktionäre. Lügen, um den Staatsplan für Getreide zu erfüllen, verselbstständigten sich. Die Strafmaßnahmen wurden immer drastischer. - Nicht immer leichte Lektüre, aber ein hervorragendes historisches Standardwerk. (1)