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Ostdeutschsein wird noch immer als Makel wahrgenommen. Die Autorin, selbst hier aufgewachsen, vermittelt in ihren Texten (Reportagen, Essays, Interviews) aus den letzten 16 Jahren einen anschaulichen Blick auf Probleme der Nachwendezeit und wirbt um Aufmerksamkeit für ostdeutsche Identität.

Auch 30 Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung tickt der Osten anders. Frust, Verletzungen, biografische Brüche, Abwertung von Lebensleistungen prägen über Generationen. Ostdeutschsein wird noch immer eher als Makel wahrgenommen. Die in Leipzig aufgewachsene Journalistin und Autorin (zuletzt "Wer wir sind", ID-A 45/18) gilt durch ihre engagierten Texte als "Ostexpertin", ist zurzeit gefragter Gast in zahlreichen Medien. Dieser Band versammelt ihre Reportagen, Kolumnen, Essays und Interviews aus den letzten 16 Jahren zu diesem Thema (erschienen u.a. in "Die Zeit", "Zeit Online" und "Der Freitag"). Persönliches einbeziehend erzählt die Autorin anschaulich und konkret, macht Ungleichgewichte und Unterschiede sichtbar. Lebensgeschichten, z.B. von Sigmund Jähn, Robert Enke, Marion Brasch, Julia Franck und Eugen Ruge zeigen Exemplarisches. Mit ihrer Bewunderung für Angela Merkel polarisiert sie. - Die 48 Texte (Redundanzen sind unvermeidbar) vermitteln ein facettenreiches Bild, werben um Aufmerksamkeit, werden aber genauso Widerspruch herausfordern. Auch gut zum selektiven Lesen geeignet. (2)